: Grüne brauchen Druck von links unten -betr.: "Mit dem Bleistift gegen die Preag", taz vom 14.1.1995
betr.: „Mit dem Bleistift gegen die Preag“, taz vom 14.1.
Die taz titelte „Mit dem Bleistift gegen die Preag“ und ließ durchblicken, daß die Initiierung eines Bürgerlnnenantrags gegen den Stadtwerkeverkauf unsinnig und überflüssig ist. „Putzig - Falsche Mittel für eine gute Sache“ überschrieben Sie Ihren Kommentar und verstiegen sich in Ihrer netten und freundlichen Art zu der These, daß der BürgerInnenantrag energiepolitischen Zielen schadet.
Jetzt, drei Monate später, ist der Verkauf der Stadtwerke vorerst gescheitert. Ohne die Bürgerlnneninitiative gegen den Stadtwerkeverkauf und ihre BIeistifte wäre der Verkauf mehr oder weniger lautlos über die Bühne gegangen. Ralf Fücks hätte heldenhaft und zäh um die energiepolitischen Rahmenbedingungen gerungen und die Grünen hätten ihrer Krötensammlung eine weitere hinzugefügt. Den politischen Eiertanz, den die Grüne Bürgerschaftsfraktion in dieser Frage aufgeführt hat, konnte wer wollte auf mehreren Landesmitgliederversammlungen live erleben.
Daß die Grünen jetzt gegen den Verkauf gestimmt haben, ist seit langem mal wieder ein Erfolg außerparlamentarischer Bewegung und beweist die Tatsache, daß die Grünen Druck von links und Druck von „unten“ brauchen. Und wenn etwas energiepolitischen Zielen schadet, dann sind das nicht außerparlamentarische Initiativen, sondern eine zynische und arrogante Berichterstattung über sie.
Klaus Rainer Rupp Landesvorsitzender PDS Bremen
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