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Großer Bedarf -betr.: Schließung der Frauenstation Dr.Heines-Klinik

Betr.: Schließung der Frauenstation Dr. Heines-Klinik

Die beabsichtigte Schließung der Frauenstation 84 in der Klinik Dr. Heines bedauern wir sehr.

Der hohe Bedarf an einem solchen relativ kurzfristig zu realisierenden stationären Behandlungsangebot wird in unserer Beratungstätigkeit immer wieder deutlich – auch in der Fachöffentlichkeit ist dies unbestritten!

In der gesamten BRD gibt es nur wenige Einrichtungen, die die Indikation „Sexueller Mißbrauch“ als Aufnahmegrund anerkennen. Es gibt kaum eine Frauenstation, in der der Problematik der Patientinnen in angemessener Weise durch Frauen begegnet und ihnen die Aufarbeitung ihrer Traumatisierungen ermöglicht wird. Vielen betroffenen Frauen reicht eine ambulante Therapie nicht aus. Sie benötigen einen geschützten Rahmen, in dem sie für einen gewissen Zeitraum nicht mit struktureller Männergewalt konfrontiert werden und ihre Angst vor möglichen erneuten Übergriffen reduziert werden kann. Ein stationärer Aufenthalt entbindet die Frauen von der zusätzlichen Belastung der Alltagsbewältigung und bietet meist rund um die Uhr eine Gesprächs- und/oder Unterstützungsmöglichkeit.

Wir bedauern das Vorhaben der Schließung umso mehr, als es nicht auf mangelndem Engagement des Fachpersonals und der Adressatinnen zu beruhen scheint, sondern angeblich aus finanziellen und strukturellen Gründen vorgenommen werden soll. Wir drängen auf die Erhaltung oder baldmöglichst erneute Einrichtung einer besser ausgestatteten Fachabteilung. Engagierte Fachkräfte sowie Verhandlungsmöglichkeiten bzgl. des Kostenfaktors scheint es zu geben. Schattenriss, Beratungsstelle gegen sexuellen Mißbrauch an Mädchen

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