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Gorleben: Landesregierung deckt Bergamt und Betreiber

Hannover (taz) -Die Niedersächsische Landesregierung hat in einer Antwort auf eine Große Anfrage der SPD zum Gorlebener Schachtunglück das Verhalten der am Gorlebener Endlagerbau beteiligten Firmen und des aufsichtsführenden Celler Bergamts in allen Punkten verteidigt. In der Antwort bestreitet das für das Bergamt zuständige Wirtschaftsministerium, daß die Festigkeit der Gebirgsschichten, in denen sich im Mai der schwere Unfall ereignete, vor Niederbringen des Schachtes nicht ausreichend untersucht wurde. Die Betreiberfirma DBE habe bereits 1985 Maßnahmen ergriffen, die die von ihrem eigenen Gutachter Professor Jessberger verlangten weiteren Untersuchungen überflüssig gemacht hätten. Bestritten wurde außerdem, daß ein unzureichender Frostkörper und nicht vollständig gefrorene Gebirgscshichten Ursache des Unglücks waren, bei dem ein Bermann getötet und fünf weitere verletzt wurden. SPD–Oppositionsführer Schröder hatte es von der Antwort der Landesregierung auf diese Anfrage abhängig gemacht, ob seine Fraktion wie die Grünen einen Parlamentarischen Untersuchungsauschuß zu Gorleben verlangen wird. Vor der Debatte über die Antwort, die erst nach 18 Uhr am Freitag abend begann, war in der SPD–Fraktion allerdings lediglich zu hören, daß die Antowrt zahlreiche Fragen offen lasse und man sicher weitere Nachfragen stellen werde. Für den Grünen Landtagsabgeordneten Kempmann hält die Antwort, „den aus den Akten bekannten Realitäten nicht stand und setzt die Linie des Vertuschens und Beschönigens fort“. Eine parlamantarische Untersuchung des Schachtunglücks sei daher dringend notwendig.

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