: Gepennt -betr.: "Herr S. und ein Volontär", taz vom 25.1.94
Bedauerlich, daß dieser inkriminierte Satz in den Kommentar des Autors (übrigens kein Mitgleid der „Übersteiger“-Redaktion) gelangt ist. Ob er objektiv schwulenfeindlich ist, hierüber ließe sich noch trefflich streiten. Doch, wie auch immer, er hätte keinesfalls in den Text gehört, darüber gibt es in der Redaktion keinen Disput. Bei Erhalt des Gast-Artikels hat der „Übersteiger“ gepennt, die fatale Passage fiel damals nicht auf. Dies kann uns zurecht vorgeworfen werden. Unmittelbar nach Kenntnisnahme der Bedeutung des Satzes - leider erst nach Erscheinen unseres Heftes - hat sich die Redaktion schriftlich und umfassend beim Betroffenen entschuldigt, und nicht erst, wie es der taz-Artikel suggeriert, im Gerichtssaal.
Richtig ist, daß es im Pauli-Stadion vereinzelt schwulenfeindliche Äußerungen gibt. Die Redaktionsmitglieder des „Übersteigers“ gehen gegen solche verbalen Entgleisungen unmittelbar vor Ort an, und wir versuchen, durch unsere Artikel solchen Schreihälsen die Legitimation zu nehmen. Daß nun ausgerechnet wir, durch Fahrlässigkeit, einen solchen ätzenden Fauxpas begangen haben, dies bedauert jede/r einzelne „Übersteiger“-Aktive/r. Schwulenfeindlich, so wie es uns der Autor unterstellen möchte, sind wir mitnichten. Wir hoffen, dies in Zukunft unter Beweis stellen zu können.
Ronny Galczynski, Redaktionsmitglied
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