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GEW-Gutachten kritisiert Wissenschaftspolitik im Osten

Bonn. Um die Hochschulen an westlichen Standard anzupassen, ist nach einem Gutachten der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in den nächsten zehn Jahren die Neueinstellung von 25.000 Wissenschaftlern erforderlich. Statt aber auf „Aufbau und Expansion“ zu setzen, würden gegenwärtig Wissenschaftler ziellos entlassen, Forschergruppen auseinandergerissen und die „Zukunftsperspektiven“ der Studierenden gefährdet, kritisierte GEW-Vorstandsmitglied Gerd Köhler. Es sei zu befürchten, daß von den gegenwärtig knapp 30.000 Wissenschaftlern bald nur noch 11.500 über eine gesicherte Stelle verfügten. Belastete Wissenschaftler aus der SED-Ära sollten selbstverständlich entlassen werden, meint der Gewerkschafter. Die anderen benötigten aber schnell eine „faire Chance“. In dem Personalgutachten der Gewerkschaft wird davon ausgegangen, daß im Osten ähnlich wie im Westen im Jahr 2000 rund 35 Prozent eines Jahrgangs studieren wollen. In den nächsten zehn Jahren scheidet aus Altersgründen fast jeder zweite Hochschullehrer aus dem Dienst aus. Die Gewerkschaft plädierte für einen Stufenplan, nach dem bis 1995 rund 1.500 Wissenschaftler pro Jahr zusätzlich eingestellt werden sollen, danach 3.500 pro Jahr. dpa

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