: GESTERN WAR MUTTERTAG: MAHNUNG AN ALLE VERGESSLICHEN
Flenn, grein, jammer, klag, schluchz, wimmer, winsel, jaul, plärr, heul … – ja, so geht es zu heute in manchem Haus dieser Republik, dort wo seit gestern unentwegt manch einsames und vergessenes Mütterlein vor dem Telefon hockt und nach durchwachter Nacht immer noch auf einen Anruf ihres Sprösslings wartet. Vergeblich! Denn das liederliche, versoffene junge Pack hat mal wieder den Muttertag verschwitzt. Dass die traurige Mutti keine Blumen bekommt, daran hat sie sich in den letzten Jahren längst gewöhnt. Dass ihr aber nicht einmal ein klitzekleines Lebenszeichen von ihrer gemeinen Bagage zuteilwird, das treibt ihr die bitteren Tränen der Klage in die geröteten Augen. Den lieben, langen Tag hat sie brav und tapfer an das Gute in ihrem Kind geglaubt, doch es war vergeblich, umsonst, zwecklos. Sicher war ihr Abkömmling mit der Liebe beschäftigt, mit dem Vergnügen, dem Tanzen durch die Nacht – entschuldigt und vergibt sie alles, wie nur ein Mutterherz es kann. Ihre vergessliche Brut aber sollte sich heute abgrundtief schämen. Los! Stürz zum Telefon!! Sofort!!! Und ruf sie an!!!!