GEHEIME US-AKTEN AUF WIKILEAKS: RUF NACH ERKLÄRUNGEN : Fragen nach Bundeswehreinsatz aufgeworfen
BERLIN | Nach der Veröffentlichung zehntausender geheimer Dokumente über den Afghanistankrieg der USA verlangt die deutsche Opposition nun rückhaltlose Aufklärung über den Bundeswehreinsatz. Die Linke im Bundestag forderte eine Erklärung von Außenminister Guido Westerwelle. Entweder sei die Regierung falsch informiert oder „Teil der Täuschungspolitik der USA“, so Außenexperte Wolfgang Gehrcke. Der Grünen-Abgeordnete Hans-Christian Ströbele will „die Wahrheit über das lesen, was die Bundeswehr konkret in Afghanistan treibt“.
Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg bestritt jedoch, dass das Parlament lückenhaft informiert sei. „Das, was wir wissen, geben wir auch an die Opposition, an die Obleute weiter“, so der CSU-Politiker im ZDF. Zu den Dokumenten auf der Internetplattform Wikileaks über die US-Task-Force 373, die gezielt Jagd auf Aufständische macht, sagte er, deren Existenz sei kein Geheimnis und jedem Fachmann seit langem bekannt. Guttenberg räumte auf Phoenix ein, dass in den letzten Jahren bei der Außendarstellung Fehler gemacht worden seien. (apn)