: Friedenstruppe der OAU soll in Liberia eingreifen
Abidjan/Washington/Banjul (afp/dpa) - Die auf dem US -Botschaftsgelände stationierten US-Marines haben am Montag zwanzig weitere US-Bürger außer Landes gebracht. Auch der britische Botschafter sowie Schweizer Bürger sollen demnächst ausgeflogen werden. Gestern machte Rebellenführer Johnson seine Drohung wahr und nahm 15 Ausländer als Geiseln, die in das „Hotel Africa“ bei Monrovia gebracht wurden.
In Gambias Hauptstadt Banjul wurde unterdessen das Treffen westafrikanischer Staaten unter Beteiligung des OAU -Generalsekretärs Salim fortgesetzt. Es wurde beschlossen, eine OAU-Friedenstruppe solle einen Waffenstillstand durchsetzen und eine Übergangsregierung bis zur Abhaltung freier Wahlen installieren. Es wäre das erste Mal, daß eine OAU-Streitmacht in die inneren Angelegenheiten eines OAU -Mitglieds eingreift. Nach Meinung politischer Beobachter könnte eine solche Intervention eine Rettung für den eingeschlossenen Präsidenten Doe bedeuten. Während Prince Johnson sich mehrmals für eine afrikanische Intervention ausgesprochen hat, ist NPF-Führer Taylor strikt dagegen. Zehntausende seiner Anhänger hatten am Montag gegen eine ausländische Intervention demonstriert. Sie trugen Transparente mit Texten wie „Liberia wird das Grab für fremde Aggressoren sein“, forderten den Rücktritt von Samuel Doe und skandierten „Ohne Taylor keine Regierung“.
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