■ INNENMINISTER DER LÄNDER SIND SICH EINIG: Freie Einreise für Bosniens Millionäre
Bonn/Wien (taz) — Bosnische Flüchtlinge dürfen nur dann nach Deutschland kommen, wenn sie dem deutschen Steuerzahler nicht zur Last fallen. Auch künftig brauchen die Menschen aus dem auseinandergefallenen Jugoslawien ein Visum — und das bekommen außer Kranken, Verletzten und Kindern nur diejenigen, die bereits Verwandte oder Bekannte in Deutschland haben oder für deren Unterhalt die Wohlfahrtsverbände die Garantie übernehmen. Das beschlossen die Innenminister der Länder gestern in Bonn. Dieses Steuerungsinstrument sei notwendig, um eine „unkontrollierte Einreise“ zu verhindern, so Innenminister Seiters. Flüchtlingen aus Kroatien oder Bosnien, die bereits in der Bundesrepublik sind, wird ein Bleiberecht zunächst bis zum 30.September gewährt. Schwerpunkt soll die „Flüchtlingshilfe" vor Ort sein, so die Minister. Beschämend auch das Ergebnis einer europäischen Expertenkonferenz in Wien: Beschlossen wurde lediglich, 100.000 Zelte nach Kroatien zu schicken und Spenden zu sammeln. SEITEN 3 und 12
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