: Frankfurter Flughafen will weiter expandieren
Frankfurt/Main (taz) — „Wir haben eine Option auf Erbenheim“, erklärte der hessische Finanzminister Manfred Kanther (CDU) als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Flughafen Frankfurt AG (FAG) gestern auf einer futuristischen Pressekonferenz des Unternehmens auf dem Airport. Es ging um den Planungszeitraum 2000 bis 2010 — und spätestens im Jahre 2005 habe das zentrale Luftdrehkreuz Frankfurt auch bei Ausschöpfung aller Ressourcen auf dem FAG-Gelände die Kapazitätsgrenze erreicht, denn die Zahl der Flugbewegungen steige stetig an. Dennoch erteilte der Aufsichtsrat der Anteilseigner Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen und Stadt Frankfurt allen Spekulationen auf eine „Spreizung“ des bestehenden Start- und Landebahnsystems oder auf eine Nutzungsänderung für die Startbahn 18-West aus umweltpolitischen Gründen eine klare Absage. Die FAG rechnet fest mit dem US-Hubschrauberflugplatz Erbenheim und mit der Rhein-Main-Airbase, auch wenn, so Kanther, derzeit noch nicht feststehe, ob und wann die Amerikaner abziehen.
Zu Alternativen für den Fall, daß die US-Amerikaner in Erbenheim und auf der Airbase auch über das Jahr 2005 hinaus bleiben sollten, wollte sich Kanther nicht äußern. Der Aufsichtsrat freundete sich auch mit dem Gedanken an eine Verlagerung innerdeutschen Flugverkehrs auf die Bahn an. Für einen Radius von 400 Flugkilometern bringe das eine Entlastung von bis zu fünf Prozent bei den Flugbewegungen. Die FAG jedenfalls sei zu allen Gesprächen mit den Verantwortlichen bei der Bundesbahn bereit.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen