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Frank-Walter Steinmeier: Die Hagebutte unter den Bundespräsidenten

Foto: Hagebuttenkönigfoto: dpa

Am Dienstag zeigte die Bild-Zeitung ein Foto des frischgebackenen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier bei seinem ersten Arbeitstag an seinem Schreibtisch. Vor ihm stand eine Porzellantasse mit „Hagebuttentee“. Ein besseres Symbol für den funkelnagelneuen ersten Mann im Staat hätte man wahrlich nicht finden können, steht die Hagebutte als „ungiftige Sammelnussfrucht“ doch sinnbildlich für Steinmeier. Der graue Mann aus Brakelsiek verströmt den Charme eines Jugendherbergsleiters, der zum Frühstück munter pfeifend eine Kantinenkanne lauwarmen Hagebuttentees hereinträgt. Schlürft der Bürger Kaffee, um sich in Stimmung zu bringen, oder Kakao, um sich Behaglichkeit zu schaffen, nippt der Bundespräsident am leicht harntreibenden Hagebuttentee, um bald schon dem langweiligen Büroalltag entfliehen zu können. Mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen sucht Steinmeier dann das präsidiale Örtchen auf, um seine eine Niere durchzuspülen: „Ein Männlein steht im Walde und pieselt still und stumm …“ Das werden hagebuttenrosige Jahre im Berliner Schloss Bellevue.

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