Folk-Pop : Toy Fight
Es scheint regelrecht ein kleiner Trend zu sein, auf Spielzeuginstrumenten Musik zu machen. CocoRosie benutzten derlei Gerät, das Toychestra aus Oakland spielt schon lange ausschließlich auf Spielzeug. Und auch Toy Fight aus Paris stützen sich wesentlich auf Daumenklavier und Plastikgitarre. Allerdings machen sie weder graziösen Kaum-noch-Folk noch liefern sie die Schnittstelle zwischen Punk und Avantgarde, sondern zaubern aus dem skurrilen Inventar zuckersüßen fluffigen Folk-Pop im Stile von Belle and Sebastian oder den Magnetic Fields. Wobei Toy Fight Wert auf die Feststellung legen, ihre Musik sei „verspielt, aber nicht naiv“.
Was den Niedlichkeitsfaktor dann noch beträchtlich in die Höhe und in Richtung Alleinstellungsmerkmal treibt, ist das deutlich französisch akzentuierte Englisch, in dem die sechs Musiker von Toy Fight ihre Lieder singen.
Ihr zweites Album „Peplum“, erschienen im vergangenen Sommer und entstanden, nachdem sich die Band eigentlich schon einmal aufgelöst hatte, stellt die Produktionsmittel ganz in den Dienst der Songs, die einen Kritiker schon zum Urteil „frühes Meisterwerk“ veranlassten.
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