Flughafen-Konkurrenz : Konzentration aufs Wesentliche
Allmählich zieht in der norddeutschen Flughafenlandschaft Realismus ein. Abgelegene Pisten wie Kiel oder Lübeck sind nur so lange attraktiv, wie die Subventionen sprudeln, sei es offen durch Land und Stadt oder verdeckt durch die Flughafengesellschaft. Die Zeit der hochgejubelten Regionalflughäfen ist vorbei.
KOMMENTARVON JAN KAHLCKE
Fluglinien wie Ryan Air haben sich den Ehrgeiz der Kommunen zu Nutze gemacht. Aber eigentlich wollten sie schon seit Jahren an Flughäfen mittlerer Größe wie Bremen heran, mitten in einer Stadt gelegen, die als Destination selbst eine gewisse Anziehungskraft hat. Nachdem sie in zähen Verhandlungen ein eigenes Terminal durchgesetzt haben, können sie die Kosten weit gehend selbst bestimmen.
Für Schleswig-Holsteins Luftfahrtträumer geht eine schwarze Woche zu Ende. Kiel ist von den Flugplänen verschwunden, für Lübecks Ausbaupläne ist Ryan Airs Abschluss in Bremen der empfindlichste Dämpfer. Auch wenn die Iren sich nicht ganz zurückziehen: Zum Drehkreuz werden sie Blankensee nun sicher nicht mehr ausbauen.
Höchste Zeit, dass die Nordlichter die Realitäten anerkennen: Die Zukunft des Landes liegt in einer leistungsfähigen Zuganbindung an Hamburg-Fuhlsbüttel, zumindest bis der Großflughafen in Kaltenkirchen kommt. Die Pläne für den „Schienenflieger“ liegen in der Schublade.