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Fixerstube –betr.: „100 Tage Ernüchterung“, taz-Hamburg vom 20.2.98

In dem Artikel las ich, daß der Senat den Tunnel zwischen Hauptbahnhof und Schauspielhaus schließen will, „um den Hauptbahnhof zu säubern“. Was soll das denn? Wie oft habe ich mich gefreut, so bequem, ohne Straßenüberquerung zum Schauspielhaus kommen zu können, Mir ist dabei noch kein Junkie begegnet. Ebenso könnte dann auch der Tunnel zur Kunsthalle geschlossen werden – dort habe ich Junkies gesehen, die mich jedoch nicht gestört haben (oder ist es schon so weit, dort wird doch gebaut?), – oder der Tunnel zum ZOB oder der zur Michaeliskirche usw. usf. Damit den FußgängerInnen das Überqueren von Verkehrsschnittpunkten überall erschwert wird. Dazu könnten alle nicht funktionierenden Rolltreppen abgeschafft werden, weil auch diese von Junkies mißbraucht werden. Der Ausgang Kirchenallee könnte ganz geschlossen werden, weil davor die „Szene“sich abspielt.

Sehr viel sinnvoller wäre es stattdessen – wie im Artikel vermerkt – mehr Fixerstuben einzurichten und dazu, Rauschgift kontrolliert abzugeben an Rauschgiftkranke, dann würde sich im öffentlichen Raum wahrscheinlich nicht mehr allzu viel abspielen. Die Kriminalität geht meistens nicht von diesen Menschen aus, sondern von Wirtschaftskriminellen, wie ich es leider am eigenen Leib erfahren mußte. Greta Rambatz

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