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Feuerwerk und Ausgangssperre: 40 Jahre israelischer Staat

■ Hunderttausende feierten den Staatsfeiertag auf den Straßen Tel Avivs, bei Picknicks im Grünen oder Militärparaden / Palästinenser in den besetzten Gebieten wurden unter Ausgangssperre gehalten

Tel Aviv/Berlin (afp/taz) - Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen begannen in der Nacht zum Donnerstag in Israel die Feierlichkeiten zum 40.Jahrestag der Staatsgründung. Während in den Städten Israels Hunderttausende auf Straßenfesten und militärischen Paraden feierten, durften die meisten der 1,5 Millionen Palästinenser ihre Häuser nicht verlassen. In 23 Flüchtlingslagern und Städten herrschte teilweise totale Ausgangssperre. Nach Angaben der Militärbehörden wurden am Donnerstag keine schweren Zusammenstöße gemeldet, doch seien drei palästinensische Fedayin bei dem Versuch getötet worden, vom Libanon aus nach Israel einzudringen. In einem am Mittwoch verteilten Flugblatt rief die „Vereinigte Führung des Aufstandes“ für Samstag zu einem „Tag des besonderen Zorns“ auf. Dabei soll den Toten des Aufstands gedacht werden. Unter dem Druck der Ereignisse mußte die israelische Regierung die Feiern umplanen und einige Veranstaltungen ausfallen lassen. Übrig geblieben sind ein Dichterfest und ein Rockkonzert in der Negevwüste. Ausländische Staatsoberhäupter werden nicht an den Feiern teilnehmen. In einer Rede vor Vertretern der „Jewish Agency“ sagte Ministerpräsident Schamir am Mittwoch abend: „Wolken des Aufruhrs, des Fanatismus und des Hasses, der internationalen Mißbilligung und weltweiter Pressionen verdunkeln die Feiern, aber die Hindernisse, die wir vor 40 Jahren überwunden haben, waren eindeutig größer.“ Als Geschenk der USA an Israel unterzeichnete Präsident Reagan am Donnerstag in Washington ein „Memorandum der Verständigung“, in dem Israel der Status eines Verbündeten der USA zuerkannt wird. Nach Einschätzung der Regierung in Jerusalem soll dieser Vertrag dem weiteren Ausbau der militärischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit der beiden Staaten dienen. 40 Jahre Israel, Bericht und eine Reportage der taz–Sonderkorrespondentin Beate Seel zur ökonomischen Situation der Palästinenser in den besetzten Gebieten auf Seite 7

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