Feuerbergstraße : Jugendliche isoliert bewacht
Im Geschlossenen Heim Feuerbergstraße ist eine Gruppe von Jugendlichen zusätzlich isoliert und bis zu 15 Stunden täglich durch Sicherheitspersonal einzeln bewacht worden. Das geht aus der Senatsantwort auf eine kleine Anfrage der GAL-Abgeordneten Christiane Blömeke hervor. Seit März 2005 befanden sich demnach fünf Jugendliche zeitweise in dieser Gruppe, ein Jugendlicher ist seit August 2005 bis heute dort untergebracht. Für die Gruppe wird das so genannte Phasenmodell nicht angewandt, in dem nach einigen Wochen die strenge Abgeschlossenheit schrittweise gelockert wird. Es sind stattdessen ausschließlich begleitete Ausgänge möglich.
Ein Jugendlicher hat speziell für den Aufenthalt in dieser Gruppe Psychopharmaka erhalten, bei zwei weiteren ist die Verabreichung von Psychopharmaka bekannt. Einige der Jugendlichen wurden täglich 15 Stunden von Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes Securitas einzeln bewacht. Bei ihnen handelt es sich ausnahmslos um Minderjährige, denen schwere Störungen in der Persönlichkeitsentwicklung oder aggressives Verhalten attestiert wurden, und die daher eine intensive psychologische und psychiatrische Behandlung benötigen.
„Hier zeigt sich das Problem der geschlossenen Unterbringung deutlich“, befindet Blömeke: „Die Isolation steht im Vordergrund, die Pädagogik gerät immer mehr an den Rand.“ Zudem kritisiert die Grüne die tägliche Einzelbewachung durch den Securitas-Wachdienst. Seit Einrichtung der Gruppe 1 fielen allein im Zeitraum von Juni bis Dezember 2005 rund 3.000 Bewachungsstunden an mit Kosten von rund 53.000 Euro. Dafür könnten, hat Blömeke errechnet, ein halbes Jahr lang drei Sozialpädagogen beschäftigt werden. SMV