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Archiv-Artikel

Fangstopp für Kabeljau nötig

HAMBURG dpa ■ Der Internationale Rat zur Erforschung der Meere (ICES) hat erneut einen vollständigen Stopp des Kabeljaufangs in der Nordsee, der Irischen See und westlich von Schottland gefordert. Grund: Die Bestände seien auf so niedrigem Niveau, dass sie dringend eine Ruhepause brauchten. Auch der Fang von Fischen wie Scholle, Seezunge und Wittlin, bei denen der Kabeljau als Beifang ins Netz geht, solle auf unbestimmte Zeit eingestellt werden. Die EU-Kommission plant lediglich, die Fangtage zu beschränken. Experten fürchten aber, die Flotten könnten auch mit reduzierten See-Tagen mehr fangen als der Bestand verträgt. Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) hatte in der EU für ein Fangverbot gekämpft, konnte sich aber nicht durchsetzen. Gerd Hubold von der Bundesforschungsanstalt für Fischerei in Hamburg betont, wer den Fang jetzt einschränke, schütze langfristig auch die Fischerei. Denn der Kabeljau werde die Übernutzung vermutlich überleben, dem wirtschaftlichen Fischfang drohe hingegen das Aus.