Fado-Diva Mariza : Zurück zu den Ursprüngen
Hartgesottene Musikkritiker wurden gesehen, wie sie bei Mariza verstohlen Tränen weinten – auch wenn sie kein Wort Portugiesisch verstanden. Die sehnsuchtsvollen Farben des Fado wirken auch ohne den Sinn der Worte, zumal, wenn eine Meisterin wie Mariza sie kunstvoll in Töne kleidet.
Die in Mosambik als Tochter eines Portugiesen und einer Mosambikanerin geborene Sängerin ist nicht nur die erfolgreichste Musikerin ihres Fachs. Sie darf auch als einzige legitime Erbin der großen Amália Rodrigues gelten, deren Lieder sie immer wieder ergreifend interpretiert. Und nicht zuletzt ist sie eine der großen Stimmen der Gegenwart.
In den letzten Jahren experimentierte Mariza gelegentlich auch mit Jazz-, Latin- und Pop-Elementen, was nicht immer glückte. Ihr aktuelles, im vorletzten Jahr erschienenes Album nannte sie nun ganz programmatisch: „Fado Tradicional“. In klassischer Fado-Besetzung aufgenommen, zu hören sind Klassiker, darunter auch einige der Amália Rodrigues. Es ist anzunehmen, dass am Sonntag wieder Tränen fließen.
■ Sonntag, 20 Uhr, Glocke