FOTOS : Architektur als Auslöser
Reaktion statt Dokumentation: Anknüpfend an Stummfilm-Körperkomik, das Umherschweifen der Situationisten oder die Parkour-Bewegung macht Sebastian Stumpf seinen fotografierten Körper zur exakt inszenierten Intervention in den öffentlichen Raum und konfrontiert urbane Szenerien und Kunsträume mit unvorgesehenen Bewegungsabläufen – springt ins Leere, stürzt von Brücken, steht in Nischen, läuft auf dem Kopf, rennt durch die Luft oder verschwindet im White Cube. Und erforscht damit nicht nur feste Sehgewohnheiten und konditioniertes Raumerleben, sondern misst zugleich mit zahlreichen Bezügen zu Foto- und Zeitgeschichte, kritischem Urbanismus und Medienkritik das Spannungsfeld zwischen Körper und Kontext, Stillstand und Bewegung, Authentizität und Inszenierung aus. Im Braunschweiger Museum für Photographie ist eine erste größere Werkschau mit Foto- und Videoarbeiten zu sehen. MATT
■ Braunschweig: bis 17. 7., Di – Fr, 13 – 18 Uhr und Sa + So, 11 – 18 Uhr, Museum für Photographie, Helmstedter Str. 1; www.photomuseum.de