piwik no script img

Archiv-Artikel

FESTIVAL Noch ein Dorf in der Stadt: Das Berlin Festival lädt ins Art Village 2013

Berlin scheint vielen zu städtisch zu werden. Clubber feiern im Garten, Prinzessinnen züchten Kräuter, die Kreativen buddeln im Mörchenpark, und auch das Berlin Festival leistet sich einen Rückzugsraum. Das „Art Village“ auf dem Flugfeld Tempelhof nimmt sich wörtlich und will ein Dorf werden: mit Kirche, Kneipe, Festzelt, einem Marktplatz natürlich, Tanzboden und Badestelle. Provinziell soll es selbstverständlich nicht zugehen! Als kirchlicher Zeremonienmeister hat Jan „Yaneq“ Kage die Dekorationshoheit über den Sakralbau und Künstler wie Nomad, Christoph Krönke, Maike Gräf, Il-Jin Atem Choi oder Johannes Buss um die Ausgestaltung gebeten. Bosso Fataka möbliert den Dorfplatz, und 44Flavours hat die Trinkhalle „Barkowski“ eingerichtet. Der Poetry Saloon wird vom Landrat der deutschsprachigen Slampoetenszene, Wolf Hogekamp, verwaltet. Außerdem wird ein Kunstflohmarkt eingerichtet, auf dem von Siebdrucken über Skulptürchen bis zu Mode-Unikaten alles mit künstlerischem Anspruch angeboten wird – Hauptsache, es kostet nicht mehr als 50 Euro. Wem das Berlin Festival mit Acts wie Blur, My Bloody Valentine oder Justice also zu urban ist, darf sich ganz beruhigt als Dörfler zeigen.

■ Berlin Festival: Art Village 2013, Flughafen Tempelhof, Platz der Luftbrücke, 6./7. 9., 99/79/59 €