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Alles in Ordnung?
■ betr.: Kolumne „Trikottausch“, WM-taz und WM-taz online
Unverschämt ist die Kolumne eines gewissen Herrn Yücel, der sein sexistisches Gesabber über die Fußballerinnen loslassen darf! Dies hat das Niveau der Bild. Ich frage mich, welcher Aufschrei durch das Land ginge, wenn eine Frau sich dies über Jogis Buben erlauben würde.
Ebenenwechsel: Wahrscheinlich hat Herr Yücel keine Frau abgekriegt und muss nun so lästern. Aber da hilft leider nur der Psychologe, zu schauen, was in Kopf und Hose des Herrn Yücel nicht in Ordnung ist. MICHAEL CYROL, HEUCHELHEIM
Nie wieder Yücel!
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Die Kolumne von Herrn Yücel ist eine Unverschämtheit, und wir möchten nicht noch einmal solch eine solche Beleidigung in der taz lesen. Sie ist weder witzig noch von einem guten journalistischen Geist getragen. Bitte niemals wieder!
Herr Yücel sollte sich bitte umgehend bei den Spielerinnen und den Leserinnen wegen seiner sexistischen und frauenverachtenden Kommentare entschuldigen.
Völlig sprachlos sind wir, dass Herr Yücel Birgit Prinz eine schwere Verletzung wünscht, damit sie nicht weiterspielen kann. Es ist für uns unverständlich, dass die taz es zulässt, solche Kolumnen zu veröffentlichen. STEFFI SCHENKEWITZ, ASTRID REIS, HORN-BAD MEINBERG
Hallo, geht’s noch?
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Allein dafür, dass ihr es riskiert, dass ein großer Teil eurer Leserschaft diesen speziellen Humor nicht versteht, verdient ihr meinen Respekt. Keine andere Zeitung würde das wagen, nur meine taz.
Die Kolumne selbst verstehe ich als ironisch, selbstironisch (vom Autor und von der Zeitung) und auf eine provokative, indirekte und lustige Art kritisch. Vielleicht muss man das alles nicht komisch finden, aber die über hundert Leserkommentare auf taz.de finde ich wirklich erschreckend. Hallo, geht’s noch? Das ist die taz!
Und die Regel lautet: Ob eine Aussage Satire oder Schmähung ist, kommt auf den Kontext an. Der publizistische Kontext hier ist die taz, bekannter- und erklärtermaßen (undogmatisch) links und (nicht ganz undogmatisch) feministisch. In der taz wird ein Spruch, der in einem Tittenblatt wie der Bild oder dem Stern nichts als ein übler sexistischer Witz wäre, in sein Gegenteil verkehrt. Der Autor greift eine patriarchale Stimmung auf, die er wohl zu erkennen meint, spitzt diese zu und stellt sie bloß. Das ist antisexistisch und Aufklärung mit dem Instrument des Humors. ANJA WENSING, KÖLN