Erzählen, bis es warm wird : Feuerspuren 08
Geschichten Erzählen ist eine tolle Sache. Man kann es überall tun, man braucht keinen Strom, keinen Tisch, kein Dach dazu, nur Zuhörer. Also mindestens einen. Um die alte Kunst des freien Erzählens dreht sich das diesjährige Festival Feuerspuren. Passend zur Jahreszeit, denn in langen Winternächten kann man so die Dunkelheit ganz wunderbar vertreiben. Feierlicher Auftakt ist die lange Nacht des Erzählens am Freitag. Das Lichthaus wird zum Haus der Geschichten und alleine die Anreise mit der Fähre bietet Stoff für neue Geschichten. Am Samstag wird die Lindenhoffstraße in Gröpeling zum imaginären Lagerfeuer an 14 wunderlichen Erzählorten. In diesem Quartier werden 40 Sprachen gesprochen, die Menschen kommen aus über 120 Ländern, das Gepäck, das hier an Geschichten lagert, ist also riesig. Und ganz unterschiedlich ist auch der Hintergrund der über 40 ErzählerInnen, die auch in diesem Jahr wieder im 45-Minuten-Takt die Zuhörer aller Altersgruppen verzaubern wollen. Im Waschsalon erzählen etwa die Macherinnen der deutsch-polnischen Initiative agitpolska Geschichten aus dem west-östlichen Alltag, in der Moschee gibt es Weisheiten von Nasreddin Hoça und im Copy-Shop kann man vom Kampf um den Kaffee erfahren. Und dass Geschichten nicht nur mit Worten geschaffen werden können, wollen die Feuerkünstler von Flambal Olek beweisen. Entlang der Lindenhoffstrasse zaubern sie mit dem heißen Element. Das ausführliche Programm für beide Tage gibt es im Internet unter www.kultur-vor-ort.com CAO
Samstag ab 15 Uhr; Lindenhofstrasse