: Erster Spatenstich für ein Riesenkino am Grindel
Bei Schnaps und Spanferkel tat der Aufsichtsratsvorsitzende der Ufa-Theater AG Volker Riech (Foto) gestern den ersten Spatenstich für die Erweiterung des Grindel-Kinos in ein „multifunktionales Kinocenter“, das getreu der Firmenphilosophie „Erlebniskino“ bringen soll. Die neuen Gebäude zwischen Grindelalle und Bogenstraße werden zusätzliche Kinos sowie circa 70 Garagenplätze beherbergen. Ab Juni '94 werden dort 1785 Zuschauer in sechs Kinos Platz finden, sehr komfortabel natürlich. Mit Erlebnisgastronomie, Beinfreiheit und moderner Bild- und Tontechnik soll der Kinoabend als „Event“ vor allem das zahlungskräftige Publikum zwischen 14 und 28 Jahren anlocken.
Laut Riech gibt es in Zukunft einen steigenden Bedarf an großen Kinos. Damit ist seiner Meinung nach das Investitionsvolumen von circa 14 Millionen Mark gerechtfertigt. Die Elterninitiative und der Kirchenvorstand der St. Andreas Gemeinde sehen das anders: Sie haben beim Bezirksamt bereits zum zweiten Mal erfolglos Widerspruch gegen das geplante Bauvorhaben eingelegt, grenzt die Zufahrt zum Parkhaus doch direkt an den gemeindeeigenen Kindergarten. „Auf die von uns beigefügten Untersuchungen, wonach erhöhte Abgasmengen im Blut von Kindern sichtbar werden, sind weder das Bezirksamt noch die Ufa AG eingegangen „, berichtet der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands, Fritz Lobe.
Ehrgeizige Pläne auch für das Ufa-Kino am Gänsemarkt: Es soll einem Neubau mit 3.400 Plätzen weichen.
B. Maaß, Foto: M. Scholz
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