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Münchner AmoklaufErmittler chatteten mit dem AttentäterDavid S. über ein Profil im Darknet

MÜNCHEN | Schon ein Jahr vor dem Amoklauf im Olympia-Einkaufszentrum in München im Juli 2016 chatteten Ermittler mit dem späteren Attentäter David S. – über ein Darknetprofil. Das geht aus Ermittlungsakten hervor, die erst jetzt bekannt wurden. S. hatte im Darknet nach einer Tatwaffe gesucht, einer Glock, und sich im Juli 2015 an einen Nutzer namens „Erich Hartmann“ gewandt. Dieses Profil aber wurde von der Zollfahndung Frankfurt/Main geführt. Wie die Ermittler weiter mit David S. kommunizierten und welche Ermittlungen sie anstrengten, ist bisher unbekannt.Anwälte der Opferfamilien stellten am Mittwoch im Münchner Prozess zu dem Amoklauf einen Befangenheitsantrag gegen den ermittelnden Staatsanwalt: Dieser unterdrücke offensichtlich Erkenntnisse seiner Behörde. Es sei zu prüfen, ob die Frankfurter Zollfahnder mit ihrem Darknetprofil als Agent Provocateur aktiv waren. Bei dem Amoklauf wurden neun Menschen getötet und fünf weitere durch Schüsse verletzt. (taz)

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