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Entführter Alfred Schmidt für fünf Millionen Deutschmark freigekauft

■ Geldquelle noch unbekannt / Westbeiruter Magazin Asch–Schiraa spricht von Freilassung Rudolf Cordes in den nächsten Tagen / Kein Versprechen aus Bonn, Hamadei freizulassen

Bonn (dpa) - Für die Freilassung des Siemens–Technikers Alfred Schmidt wurden an die libanesischen Entführer in Beirut fünf Millionen Mark Lösegeld gezahlt. Das erfuhr die Deutsche Presse–Agentur (dpa) am Freitag aus sicherer Quelle. Wer das Geld zur Verfügung gestellt hat, ist nicht bekannt. Schmidt war am letzten Montag freigekommen. Über eine bevorstehende Frei lassung des Hoechst–Managers Rudolf Cordes, der wie Schmidt im Januar in der libanesischen Hauptstadt entführt worden war, gab es am Freitag nachmittag in Bonn keine „konkreten“ Anhaltspunkte. „Wir haben zwar Hoffnung, aber keine aktuellen Hinweise dafür, daß Herr Cordes bald freikommt“, wurde aus Sicherheitskreisen auf Anfrage erklärt. Das Westbeiruter Magazin Asch–Schiraa hatte am Freitag die Freilassung von Cordes für die nächsten Tage angekündigt. Cordes werde freikommen, sobald seine Entführer zwei Millionen Dollar Lösegeld erhalten hätten. Dies sei dieselbe Summe, die für die Freilassung von Schmidt gezahlt worden sei, schrieb das gewöhnlich gut unterrichtete schiitische Magazin. Es verfügt offenbar über beste Informationskanäle nach Teheran. Vor zehn Monaten hatte es als erste über die amerikanischen Waffenlieferungen an Iran berichtet und damit die Iran– Contra–Affäre ausgelöst. Das Magazin schrieb unter Berufung auf Sicherheitskreise, die Entführer von Cordes hätten von Bonn keine festen Versprechen erhalten, den in Frankfurt inhaftierten Mohamed Ali Hamadei freizulassen. Ihnen sei jedoch bedeutet worden, Hamadei werde eine „weder kurze noch lange“ Haftstrafe erhalten. Bonn sei an seine Zusage an Washington gebunden, Hamadei wegen internationalen Terrorismus anzuklagen. Mohamed Ali war im Januar in Frankfurt festgenommen worden, als er Flüssigsprengstoff in die Bundesrepublik einschmuggeln wollte. Er wird verdächtigt, 1985 einer der Entführer einer TWA–Maschine gewesen zu sein. Wenige Tage nach ihm war auch sein Bruder Abbas in Frankfurt verhaftet worden. Die Londoner Times berichtete, Abbas werde binnen zweier Monate abgeschoben.

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