: Ente Papstbesuch -betr.: "Papa ante portas", taz vom 15.6.1996
Betr.: „Papa ante portas“, taz v. 15.6.96
Bei Gott ist zwar kein Ding unmöglich, beim Heiligen Vater aber schon. Der kommt nämlich – bisher zumindest – nur auf Einladung. Das hat sich bei den Bischöfen herumgesprochen, die wissen, Einladungen nimmt dieser Papst an.
Da mir aber weder von einer Einladung an Johannes Paul II., nach Bremen zu kommen, von Seiten unseres Bischofs noch unseres Propstes etwas bekannt ist, sind Sie mit ihrem köstlichen Artikel „Papa ante portas?“ einer Ente aufgesessen, wenn Sie dieselbe nicht selbst zur Welt brachten, was ich vermute.
Keine Panik also! Der Papst wird das vom Fuldaer Erzbischof Johannes Dyba erst kürzlich mit dem schmückenden Beiwort „heidnisch“ versehene Bremen weiträumig umfliegen, wenn er Sonntag, den 23.6., um 8.30 Uhr mit dem Flugzeug von Paderborn-Lippstadt in Richtung Berlin entfliegt.
Am Sonnabend ist sein Programm in Paderborn ebenfalls dicht. Es sei denn, er verlegt die Zusammenkunft mit der Bischofskonferenz, die um 19 Uhr in Paderborn geplant ist, auf den Bremer Marktplatz. Wenig wahrscheinlich, oder?
Die „geheime kirchliche Kommandosache“ entpuppt sich also als grandioser Flop. Die Bremer müssen sich vorläufig noch mit den Darstellungen eines Papstes an Rathaus, Schütting sowie in ihrem „St.-Peters-Dom“ trösten.
Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Es muß nur jemand den Papst einladen.
Vielen Dank für den Hinweis übrigens!
Wilhelm Tacke, Öffentlichkeitsreferent der Katholischen Kirche Bremen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen