Anti-Nazi-Aktivistin Irmela Mensah-Schramm: Einspruch gegen absurden Strafbefehl
Die 70-jährige Berliner Menschenrechtsaktivistin Irmela Mensah-Schramm, die seit 30 Jahren in ganz Deutschland gegen rechte Graffiti und Aufkleber zu Felde zieht, will gegen einen Strafbefehl in Berufung gehen. Sie hatte in einer Zehlendorfer Unterführung den Schriftzug „Merkel muss weg“ mit rosa Farbe in „Merke! Hass weg!“ übersprüht und zwei kleine Herzchen ergänzt. Dafür kassierte sie eine Anzeige der Polizei wegen Sachbeschädigung. Am Mittwoch erhielt die Aktivistin vor dem Kammergericht einen Strafbefehl: Falls sie solche Aktionen innerhalb eines Jahres wiederholt, muss sie bis zu 1.800 Euro Geldbuße zahlen.
„Der Richter hätte das Verfahren am liebsten wegen geringer Schuld eingestellt, aber die Staatsanwältin hat nicht zugestimmt“, sagte Lisa Jani, Sprecherin der Kammergerichts. Der Schuldspruch sei so milde wie möglich ausgefallen. „Ich warte die Urteilsbegründung ab, dann gehe ich in Berufung“, kündigte Mensah-Schramm am Donnerstag an. „Und ich mache natürlich weiter.“ (dpa)
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