: Einigungsvertrag gefährdet DDR-Gesundheits- und Sozialwesen
Berlin (adn) — Die Bestimmungen des Einigungsvertrages werden spätestens im ersten Quartal des kommenden Jahres zu schwerwiegenden Störungen im Gesundheits- und Sozialwesen führen.
Diese Auffassung vertritt der Vorsitzende der Gewerkschaft Gesundheits- und Sozialwesen, Dr. Richard Klatt. Fehlende Anschubfinanzierung, keine Möglichkeit der Kassen zum Solidarausgleich, die Festsetzung des Gebührensatzes auf 45 Prozent des bundesdeutschen Niveaus bei annehmbar gleich großen Kosten würden einen Zusammenbruch wesentlicher Teile des Gesundheitswesens in der ehemaligen DDR befürchten lassen. Dr. Klatt: „Polikliniken und Ambulatorien werden nicht mehr finanzierbar sein. Schon jetzt ziehen sich viele Kommunen aus der Trägerschaft zurück, Massenentlassungen werden vor allem mittleres medizinisches Personal, aber auch ältere niederlassungsunwillige Ärzte betreffen, weil die Finanzierbarkeit nicht mehr gewährleistet ist.“
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