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Eine Nationalgarde für den Präsidenten Tadschikistans

Duschanbe/Moskau (dpa) — Die unter Druck geratene Führung Tadschikistans richtet sich offenbar auf eine gewaltsame Verteidigung der Macht ein. Der mit Sondervollmachten ausgestattete Präsident Rachmon Nabijew ordnete am Samstag die Aufstellung einer Spezialeinheit binnen zwei Wochen an. Sie soll den Sicherheitstruppen angegliedert werden, die dem Präsidenten direkt unterstehen, und könnte den Kern einer Nationalgarde bilden.

Die vom Parlament in Duschanbe vorgeschlagene Schlichtungskommission zwischen der Republiksführung und der seit Wochen demonstrierenden Opposition nahm unterdessen ihre Arbeit auf. Auf einer Pro-Regierungs-Demonstration forderte ein islamischer Geistlicher, Waffen auszugeben, um sich gegen die auf einem anderen Platz in der Hauptstadt versammelte Opposition zu verteidigen. Diese präsentierte Granaten und Messer, die sie angeblich „Provokateuren“ der Regierungsseite abgenommen habe. Die Islamische Partei, die Teil der Opposition in der südlichsten und ärmsten früheren Sowjetrepublik ist, forderte unterdessen ein Verbot der kommunistischen Partei sowie den Rücktritt von Vizepräsident Dustow.

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