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Ein bißchen mehr Autonomie für die Palästinenser

■ Arafats Mann in Ostjerusalem warnt vor der Schließung des Orient-Hauses

Jerusalem/Gaza (AP) – Das israelische Kabinett hat gestern genehmigt, daß die Palästinenser in Westjordanland und im Gaza- Streifen künftig weitere Bereiche des öffentlichen Lebens in eigener Verantwortung regeln. Nach der für die kommenden Tage geplanten Unterzeichnung eines entsprechenden Abkommens soll in Westjordanland die Zuständigkeit unter anderem für Post, Landwirtschaft, Handel und Energieversorgung von den israelischen Besatzern an die palästinensischen Behörden übergehen. Diese regeln bereits das Gesundheits- und Bildungswesen, die Besteuerung und den Tourismus.

Bei den Verhandlungen über die endgültige Festschreibung der palästinensischen Selbstverwaltung im gesamten Westjordanland, die gestern in dem israelischen Badeort Eilat fortgesetzt werden sollten, wurden unterdessen keine Fortschritte erzielt. Der palästinensische Arbeitsminister Samir Ghoscheh sagte nach der wöchentlichen Kabinettssitzung in Gaza, bei den Hauptstreitpunkten, der Aufteilung der Wasserreserven und der Kontrolle über die Stadt Hebron, habe es keine Annäherung gegeben.

Die palästinensische Seite hob gestern einen weiteren strittigen Punkt hervor. Der Vertreter der PLO in Ostjerusalem, Faisal Husseini, warnte davor, daß eine Schließung des Orient-Hauses in Ostjerusalem durch die Israelis das Ende des Friedensprozesses bedeuten könnte. Israel sieht das Orient-Haus als Symbol für den ihrer Ansicht nach ungerechtfertigten Anspruch der Palästinenser auf Ostjerusalem.

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