ES WAR EINMAL IN INDIEN : „Slumdog Millionär“ von Danny Boyle & Loveleen Tandan
Die acht Oscars für diesen Film beweisen, dass im Kino letztlich dann doch eine gute Geschichte zählt. Kein Hollywoodstar spielt mit, kein riesiges Budget wurde für Spezialeffekte oder Ausstattungsorgien ausgegeben und ein junger indischer Habenichts ist auch alles andere als ein typischer westlicher Filmheld. Es ist ein schöner Beleg für die Kraft des Mediums, dass ein inspirierter Regisseur so packend von einer den meisten Zuschauern fremden Welt erzählen kann, dass sie von der schieren Wucht des Dramas mitgerissen werden und hoffen, dass ein dünner Tagelöhner alle Fragen in der indischen Ausgabe der Quizsendung „Wer wird Millionär?“ gewinnt. Dabei ist es übrigens ein interessanter globaler Synergieeffekt, dass dieses Fernsehformat mit seinen Regeln und Konventionen Zuschauern überall auf der Erde vertraut ist, sodass nicht mehr umständlich die Regeln erklärt werden müssen, und das deutsche Publikum erstaunt sein wird, wie freundlich Günther Jauch im Vergleich mit dem indischen Quizmaster mit seinen Kandidaten umgeht.