EIGENVERANTWORTLICH STERBEN : Befürworter der Sterbehilfe legen Entwurf vor
BERLIN | In der Sterbehilfe-Debatte haben gestern auch die Befürworter organisierter Hilfe bei der Selbsttötung durch Vereine ihren konkreten Entwurf vorgelegt. Danach soll die Beihilfe bei der Selbsttötung straffrei sein, wenn der Sterbewillige den Wunsch „freiverantwortlich gefasst und geäußert hat“. Diese ausdrückliche Erlaubnis soll auch für Organisationen gelten, solange sie nicht mit Gewinnabsicht Sterbehilfe leisten. Der von Renate Künast (Grüne) und Petra Sitte (Linke) initiierte Antrag hat bislang 36 Unterzeichner aus den Reihen der Abgeordneten.
Ihr Vorschlag ist der bislang liberalste in der Debatte um eine Regelung für Sterbehilfe-Organisationen, die Hilfe beim Suizid anbieten. Wie die Selbsttötung selbst ist die Beihilfe dazu – auch durch Sterbehilfe-Vereine – in Deutschland nicht verboten. Die Gruppe stellt in ihrem Gesetz Kriterien für die Suizid-Beihilfe auf. So schreibt sie fest, dass mindestens zwei Wochen vor der Hilfe bei der Selbsttötung ein umfassendes und ergebnisoffenes Beratungsgespräch stattfinden muss. Fälle des assistierten Suizids müssen zudem dokumentiert werden. (epd)