: EG–einheitliche Richtlinien für Genforschung gefordert
Bonn (ap) - Bundesforschungsminister Heinz Riesenhuber will sich als derzeitiger Vorsitzender des Rates der EG–Forschungsminister für einheitliche Sicherheitsvorschriften für die biologische und biotechnische Forschung einsetzen. Auf einer Pressekonferenz in Bonn erklärte Riesenhuber am Dienstag, verhindert werden müßten gravierende Unterschiede in den Forschungsansätzen und -bedingungen sowie das Abwandern bestimmter Forschungsarbeiten in Regionen mit großzügigeren Regelungen. Riesenhuber kündigte an, er werde eine Konferenz in der Europäischen Gemeinschaft über Fragen der „Bio–Ethik“ vorschlagen. Wissenschaftler aller Disziplinen und aus allen Mitgliedstaaten müßten sich darüber verständigen, wo ethische Grenzen notwendig seien, und darauf aufbauend einheitliche Auffassungen über das ethisch Vertretbare und nicht mehr Vertretbare entwickeln. Stichworte seien hier die Forschung an menschlichen Embryonen und der mögliche Mißbrauch der bei der Analyse der menschlichen Erbanlagen gewonnenen Kenntnisse über die erbbedingten Eigenschaften einzelner Personen. Als weiteres Anliegen seiner Präsidentschaft nannte Riesenhuber das rechtzeitige Aufgreifen von Fragen der Normung im Zuge europäischer Forschungs– und Entwicklungsvorhaben. Damit könnten kostspielige Umwege und Sackgassen bei technologischen Neuerungen reduziert werden. Zugleich werde das Entstehen unterschiedlicher Normen verhindert, die die weitere Entwicklung behinderten und nur unter hohen Kosten vereinheitlicht werden könnten.
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