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EG-Umweltminister werfen sich schützend vor die Ozonschicht

Estoril (afp) — Die EG will sich weltweit an die Spitze beim Ausstieg von der Herstellung und Verwendung von FCKW setzen, die die Ozonschicht schädigen und deshalb für Klimaveränderungen und Hautkrebs verantwortlich gemacht werden. Auf den Gebrauch der Fluor- Chlor- Kohlenwasserstoffe solle bis 1995 vollständig verzichtet werden, sagte am Samstag der EG-Kommissar Carlo Ripa di Meana im portugiesischen Badeort Estoril nach einem Treffen der EG-Umweltminister. Nach Auffassung von Umweltminister Klaus Töpfer (CDU) wird diese Absichtserklärung durch einen formellen Ausstiegsbeschluß auf der offiziellen EG-Ratstagung am 23. März festgeschrieben. Über den künftigen Sitz der EG-Umweltagentur konnten sich die Umweltminister allerdings nicht einigen. Ripa di Meana erklärte weiter, er werde der EG-Kommission einen Vorschlag vorlegen, die FCKW-Produktion zunächst bis Ende 1993 um 85 Prozent zu reduzieren und bis Ende 1995 völlig einzustellen. Töpfer zeigte sich zufrieden mit der Haltung der Gemeinschaft, ließ jedoch keinen Zweifel daran, daß Deutschland noch früher aussteigen werde. Wenn die EG bis Ende 1993 Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe um 85 Prozent verringern wolle, dann müsse sichergestellt werden, daß der restliche Teil nur in geschlossenen Systemen, aus denen kein FCKW entweichen könne, zum Einsatz komme. Außerdem müsse die umweltverträgliche Entsorgung der FCKW gesichert sein. Die EG-Umweltminister waren zu dem informellen Treffen zusammengekommen, um eine gemeinsame Position für die Umweltkonferenz ECO-92 in Rio de Janeiro vom 2. bis zum 12. Juni auszuarbeiten.

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