: Die DDR ist Schnaps-, die BRD Sektzone. Biersuff verbindet.
Berlin (ap/dpa) — Zum letzten Mal getrennt erstellte deutsche Statistiken, zum ersten Mal garantiert ehrlich in der DDR, ehrlich wie immer in der BRD, beweisen Gemeinsamkeiten: Bier wird mit 146 Litern (Ost) und 143 Litern (West) deutsch-deutsch verbindlich gezischt. Bei den harten Sachen sind die Anschluß- Deutschen Weltniveau. Mit rund 15,5 Litern jährlich pro Kopf, Magen, Blutkreislauf und Blase tranken sie rund sieben Mal mehr Schnäpse als die Wessis. Die zeigen sich dafür beim Sekt- und Weinkonsum ihrer Landsleute im Westen. Auch beim Qualmen liegen die ungleichen Landsleute fast gleichauf: Die „Stay West“-Fraktion raucht pro Kopf 1.944 Glimmstengel, die „Club“ und „Karo“- Opfer drücken 1.850 abgebrannte Kippen jährlich aus. Auffällig die angeregte Heiratslust der Ex-DDRler: Frauen heiraten durchschnittlich mit 23,2 Jahren (Westen: 25,5), Männer mit 25,3 Jahren (28). Der DDR-Haushalt gab durchschnittlich noch einmal nur 88 Mark im Monat fürs, wenn auch schäbigere, Heim aus, in Westdeutschland schlug allein die Kaltmiete schon mit 456 Mark zu Buche. Wirtschaftliche und ökologische Eckdaten: Einem Wirtschaftswachstum von vier Prozent in der Bundesrepublik steht ein entsprechender DDR-Wert von 2,3 Prozent gegenüber. Das bedeutete in der DDR ein fast um ein Prozent niedrigeres Wachstum als 1988, in der Bundesrepublik dagegen eine nochmalige Steigerung um 0,4 Prozent. Vereint schon vor dem staatlichen Zusammenschluß zeigen sich Bundesrepublik und DDR bei der Umweltverschmutzung. Im Westen sind 53 Prozent der Waldfläche geschädigt, im Osten sind es 54,3 Prozent. Die DDR gab 1989 nur 1,4 Milliarden Mark oder zwei Prozent der Gesamtinvestitionen für den Umweltschutz aus. In der Bundesrepublik investierten Unternehmen 1987 rund 7,7 Milliarden D-Mark für Umweltschutz, der Staat 7,5 Milliarden.
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