■ Deutscher Giftmüll in Albanien: Schmiergeld bei Pestizidexport?
Bonn (dpa) – In der Affäre um die 217 Tonnen Pestizide in Albanien, die aus DDR-Beständen stammen und den Norden des Balkanlandes gefährden, forderte die Umweltstiftung Euronatur gestern Umweltminister Klaus Töpfer (CDU) auf, die Staatsanwaltschaft einzuschalten, um die Hintergründe der Lieferung durch ein niedersächsisches Unternehmen aufzuklären. Euronatur-Direktor Lutz Ribbe schloß gestern nicht aus, daß bei der Lieferung 1991 Schmiergeld im Spiel gewesen sein könnte. Bisher wurde der Pestizid- Export von offizieller deutscher Seite als legal bezeichnet, weil eine Bestellung aus Albanien vorgelegen habe. Die dortigen Behörden ermittelten jedoch derzeit gegen den entsprechenden Beamten, der damals die Bestellung ausgesprochen habe.
Nach Darstellung der Umweltorganisation wurde beim Transport der Pestizide von Deutschland nach Albanien durch den Exporteur und das Transportunternehmen, die damalige Reichsbahn, „erheblich gegen internationale Bestimmungen verstoßen“. Die durchweg hochgiftigen Pflanzenschutzmittel seien teilweise unsachgemäß in Glasballons geliefert worden. Auch die Zollbehörden könnten sich nicht aus der Verantwortung stehlen.
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