■ Der populäre Konzertführer: Nosferatus Höllenfahrt
Lust auf Live-Musik? Das Wetter über die österlichen Tage wird sowieso wieder schlecht. Versprochen. Also ab zu Bach im St. Petri Dom, auch Bremer Dom genannt. Da steigt Freitag um 20 Uhr die Johannis-Passion mit dem Bremer Kammerchor und der Kammer Sinfonie Bremen. Geleitet wird das grandiose Werk vom Domkantor Wolfgang Helbich.
Eine Symphonie, und zwar des Grauens, wird zur gleichen Zeit, also Karfreitag um 20 Uhr, im Modernes geboten. Nosferatu aus dem Jahr 1921/22 von Regisseur F.W.Murnau wird live musikalisch begleitet von der Gruppe Trioglyzerin. Das muß spannend werden: „Irrlichternde Klänge begleiten die wilde Höllenfahrt, eine düster tönende Kirchenorgel begleitet die Pest.. und sehnsuchtsvoll entrückte Harmonien unterstreichen die schöne Ellen“, weiß das Pressematerial stilistisch etwas merkwürdig zu berichten. Aber was soll's, der Film ist allererste Spitze und überhaupt: Wußten Sie, daß Nosferatu mit den langen Krallen in Bremen anlandet? Davon ist architektonisch zwar nichts zu merken, aber allein das Wissen darum ist doch schon schaurig genug. Samstag, den 2.April, ziemlich genau um 21 Uhr, lockt N'Gewel Saf Sap ins Kioto im Lagerhaus Schildstraße. Sie werden uns die Kunst der Griots aus dem Senegal näherbringen. Der Name der Gruppe kommt aus dem sogenannten Wolof und bedeutet soviel wie „Griots mit heißem Blut“. Die Griots sind Mitglieder einer Künstlerkaste – Sänger, Tänzer, Trommler und Geschichtenerzähler. Ein sehr rhythmisches Konzert wird geboten werden, das ist mal sicher. Und genauso sicher ist, daß die Herkünfte der Musik und der Tänze aus vielen afrikanischen Kulturen stammen. Ostersonntag, den 3. April, geht's dann in den Konzertsälen eher westlich populär zu, was die Musikstile angeht. Abi Wallenstein heißt nicht nur so, er sieht auch so aus. Zusammen mit seinem Kumpel und Harpspieler Steve Baker haut Abi, das Blues- und Boogie-Woogie-Urgestein, kräftig in die Saiten. Der Hamburger tritt im Vegesacker Kito auf. Beginn: 20 Uhr.
In den XL-Club, Sie wissen schon, gleich neben der Helenenstraße, kommt doch tatsächlich DER Bassist Deutschlands, Helmut Hattler. Der Ex-Kraan-, Ex-Fehlfarben-, Ex-Billy Cobham- und Ex-Alphonse Mouzon-Mitspieler nennt sich jetzt The Tab Two zusammen mit seinem Partner Joo Kraus. Keyboard und Bass plus Samples ergibt Hip-Hop-Jazz. Schön.
Cool J.F.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen