Der längste Wahlkampf : Kein Blankoscheck in die Urne
Hamburg steht vor dem längsten Wahlkampf aller Zeiten. Er beginnt jetzt, wird bis Herbst 2005 andauern und keinen Raum für Spekulationen bieten. Die Rollen sind schon jetzt klar verteilt, die Lager sind geklärt. Rot-Grün gegen Schwarz-Schill lautet das Duell an der Urne.
Kommentarvon SVEN-MICHAEL VEIT
Zu eindeutig sind die inhaltlichen und personellen Festlegungen, die bereits getroffen wurden. Die GAL hätte zwar eh keine andere Wahl als eine Koalition mit der SPD, aber sie will auch keine Alternative. Schwarz-grünes Geraune wie jetzt in Nordrhein-Westfalen wird es in Hamburg nicht geben.
Auch hat die SPD ihr leichtes Schielen auf eine große Koalition aufgegeben. Mit dem neuen Fraktionschef Walter Zuckerer gab sie das Signal, welches die GAL erhoffte. Rot und Grün in der Opposition, Rot-Grün in der Koalition ist nun die klare Kursbestimmung.
Die politische Rechte hat dem nicht viel entgegenzusetzen. Die CDU stärkt sich zu Lasten der Schill-Partei in einem Nullsummenspiel und muss aufpassen, die FDP nicht aus der Bürgerschaft zu drängeln. Denn nur als Trio infernale hat Schwarz-Schill überhaupt eine Chance.
SPD und GAL müssen jetzt die verbleibende Zeit nutzen, inhaltlich überzeugende Positionen zu entwickeln. Sie sind am Zug, und das ist ihnen bewusst.
Denn Blankoschecks wie 1997, das wissen sie auch, wird es nicht noch einmal geben.