: Dekret ermöglicht Armee-Einsatz gegen plündernde AlbanierInnen
Tirana (ap) — Seit Samstag dürfen in Albanien außer der Polizei auch Soldaten eingesetzt werden, um den Schutz von Lebensmittelgeschäften und Transporten zu gewährleisten. Ein entsprechendes Dekret hatte der albanische Staatspräsident Ramiz Alia zuvor genehmigt, da die Polizeioffensichtlich überfordert ist. In den letzten drei Tagen war es vor allem in den beiden Bezirken Kruje und Mirdita zu panikartigen Käufen und Plünderungen gekommen. Auslöser der Tumulte: Ministerpräsident Ylli Bufi hatte Anfang der Woche erklärt, die Lebensmittelreserven reichten nur noch eine Woche.
Danach hatten am Freitag mehrere hundert Menschen in Lac Restaurants, Bäckereien und Lebensmittelgeschäfte überfallen. Nach Berichten des albanischen Fernsehens wurden außerdem eine Lebensmittelfabrik geplündert und zerstört. Später wurden von der Polizei die größte Bäckerei der Stadt und verschiedene Warenhäuser unter Bewachung gestellt.
Dabei sollen, so heißt es von offizieller Seite, zwei Menschen ums Leben gekommen sein. In anderen Städten wurden neben Lebensmittelläden auch Einrichtungen von Industrieunternehmen „mit Sprengstoff und Waffen“ angegriffen und geplündert. In der Hauptstadt Tirana übernahm unterdessen die Polizei den Brotverkauf.
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