DER RECHTE RANDWIE ENTTÄUSCHTE NPDLER DAS LAGER WECHSELN : Worchs neue „Rechte“
In Niedersachsen hat die Partei „Die Rechte“ am Wochenende einen Landesverband gegründet. „Die NPD ist durch eine Vielzahl von Skandalen verbrannt; außerdem befindet sie sich erkennbar im Niedergang“, sagte der neue Bundesvorsitzende Christian Worch. Mit der Gründung lässt Worch den Traum der NPD-Bundesführung vom Fehlen parteipolitischer Konkurrenz platzen. Die NPD versucht Die Rechte bisher als politisch rückwärts gewandt zu ignorieren.
Am Sonntag war Worch extra zu der Gründung nach Munster gekommen. In der Gaststätte „Deutsches Haus“ trafen an die 18 Interessierten ein. Dort gründeten dann die Neumitglieder um Stefan Klingbeil bereits den „Kreisverband Heide“. Klingbeil, einst NPD-Landesschatzmeister, soll die Veranstaltung verantwortet haben.
Bei dem Treffen bestimmten die Anwesenden Robert Klug zum Landesvorsitzenden und Klingbeil zum Vizechef und Schatzmeister. Klug kandidierte schon für die NPD zur Bundestagswahl 2009. Der Beisitzer Holger Schwarz kommt von der NPD-Lüneburg und der zweite Beisitzer Erhard Hahn kandidierte für das „Freie Osnabrücker Bündnis“ zur Kommunalwahl 2011 – ein NPD nahes Bündnis. Durch Klingbeil hat Die Rechte auch gleich mit deren Ratsmitgliedschaft in Munster ihr zweites Kommunalmandat gewonnen. Der NPD-Rats- und Kreistagsherr in Verden, Markus Walter, wechselte schon vor einiger Zeit zur Rechten.
Seit dem Misserfolg bei der niedersächsischen Wahl ist nicht nur im NPD-Landesverband die Stimmung gedrückt. In der Bundespartei wird auch Kritik am Bundesvorsitzenden Holger Apfel lauter. Von enttäuschen NPDlern und auch Ex-DVUlern profitiert Die Rechte nicht nur zwischen Harz und Nordsee. In Brandenburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen gründete sie Verbände. Hält der Zulauf an, hat die NPD ein weiteres Problem.
Hinweis: ANDREAS SPEIT arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland