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Archiv-Artikel

DER RECHTE RANDWAS DIE PEGIDA IM NORDEN VOR HAT Xenophobe Spaziergänge

Die Bewegung „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) strahlt aus. Auch im Norden wollen diverse Initiatoren nun das christliche Abendland vor der vermeintlichen islamischen Überfremdung retten. An den kommenden Montagen sind „Spaziergänge“ von Hagida, Mvgida und Bragida in Hannover, Schwerin und Braunschweig angemeldet. Anders als in Dresden, haben Zivilgesellschaft und Politik sofort die Aktionen kritisiert. Initiativen und Parteien wollen einen breiten Gegenprotest organisieren.

In Hannover will die Hagida am 12. Januar in der Innenstadt auflaufen. Bis zu 1.000 dieser Pegida-Freunde werden erwartet. „Ich wünsche mir, dass es uns gelingt, die Breite der Stadtgesellschaft zu einer Gegendemonstration zusammenzubringen“, sagte Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD).

Am 19. Januar plant Bragida in Braunschweig ihren „1. Spaziergang“. Die Initiative hatte schon länger versucht, eine Aktion „gewaltfrei & vereint gegen Glaubens- und Stellvertreterkriege auf deutschem Boden“ zu organisieren. „Sie mobilisierten zuvor mit ihrer Facebook-Seite ‚Braunschweig wacht auf‘ auch zu den Versammlungen der ‚Hooligans gegen Salafisten“, sagt David Janzen vom „Bündnis gegen rechts“ in Braunschweig. „Die Äußerungen dieses Schulterschlusses von rassistischen Wutbürgern, Neonazis und rechten Hooligans“ zeigten, dass „hinter ihren geäußerten Ängsten und Sorgen rassistische Ressentiments stecken“.

Mehr als 65 Organisationen und Personen rufen in Braunschweig zum Gegenprotest auf. „Wenn ich sehe, dass da schwarz-rot-gold angestrichene Kreuze hochgereckt werden, gruselt es mich“, sagte der Braunschweiger Altbischof Christian Krause.

In Schwerin wirbt für die Gegenaktion bei Facebook ironisierend die Schwegida – „Schweriner gegen die Idiotisierung des Abendlandes!“

Hinweis: ANDREAS SPEIT arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland