DER PARITÄTISCHE GESAMTVERBAND ZIEHT BILANZ UND LEGT NEUE ZAHLEN FÜR DIE HAUPTSTADT VOR : Jeder Fünfte gilt als arm – das sind rund 700.000 Berliner
Rund jeder fünfte Berliner gilt nach Berechnungen des Paritätischen Gesamtverbandes als arm – und die Zahl wächst weiter. Die Armutsquote für die Hauptstadt liegt nach der jüngsten Auswertung des Verbandes für das Jahr 2013 bei 21,4 Prozent. Das entspricht bei 3,4 Millionen Einwohnern rund 727.600 Menschen. Besonders betroffen seien Arbeitslose, Alleinerziehende, Menschen mit niedrigem oder gar keinem Bildungsabschluss und auch Kinder in einkommensschwachen Familien, teilte der Verband am Donnerstag mit. In Berlin lebe inzwischen jedes dritte Kind von Hartz IV.
In Berlin ist nach Daten des Verbands rund ein Fünftel der Bevölkerung (20,7 Prozent) auf staatliche Hilfen nach dem Sozialgesetzbuch angewiesen – das ist mit Abstand der höchste Wert in Deutschland. Der Bundesschnitt liegt bei 9,6 Prozent.
Seit 2006 ist die Armutsquote in Berlin nach der Auswertung kontinuierlich um ein gutes Viertel (26 Prozent) gewachsen – und damit auf diese lange Sicht doppelt so stark wie im Rest der Republik. Eine ähnlich rasante Zunahme sahen die Statistiker nur in Nordrhein-Westfalen (22 Prozent). Berlin zählt also zu den ärmsten Bundesländern. (dpa)