DER CRASHKURS : Zigeunersoße
■ Das Forum der Sinti und Roma hatte Saucenhersteller aufgefordert, den Begriff „Zigeunersoße“ zu streichen. Nun gibt es erste Reaktionen.
Wer stört sich woran?
Das Forum der Sinti und Roma aus Hannover hält die Begriffe „Zigeunersoße“ und „Zigeunerschnitzel“ für diskriminierend und hatte Mitte August 2013 durch einen Anwalt die Hersteller solcher angeschrieben und aufgefordert, diese umzubenennen.
Wie sind die Reaktionen?
Die Stadt Hannover, wo das Forum der Sinti und Roma seinen Sitz hat, will die Wörter von den Speisezetteln ihren Kantinen streichen – in der Rathauskantine und im Congress-Centrum, das auch einen Cateringservice betreibt. Für die Soßenhersteller indes bleibt Zigeunersoße Zigeunersoße. Eine Umbenennung lehnen sie mit Verweis auf die lange Tradition des Namens ab, der bereits 1903 verwendet wurde und mit dem die Verbraucher eine bestimmte Geschmacksrichtung verbänden. Auch der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband sieht den Begriff „positiv besetzt“, er stünde für „pikantes Essen und für Lebensfreude“.
Wie geht es nun weiter?
Der Vorsitzende des Forums der Sinti und Roma, Regardo Rose, lobt die Reaktion der Stadt Hannover als „wirklich gute Nachricht“ und spricht von einem „kleinen Erfolg“. Nun will das Forum einen Sprachforscher beauftragen. Danach sollen nächste Schritte überlegt werden, um nicht auf gut Glück eine Klage zu erheben. WAHN
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