: DDR-Chemie bestätigt Störfall vor zwei Jahren
Hamburg/Saarbrücken (afp) - Das DDR-Umweltministerium hat nach Informationen des Spiegel jahrelang einen Störfall im VEB-Sprengstoffwerk Schönebeck an der Elbe verheimlicht. Die Geschäftsleitung des früheren VEB Elbe hat bestätigt, daß es in Schönebeck vor zwei Jahren einen schweren Störfall gegeben hat.
Gleichzeitig bestritt der Geschäftsführer des Nachfolge -Unternehmens Anilische Chemische Fabriken, Roland Teichert, daß sich die Havarie in seinem eigenen Betrieb ereignet habe. 'Der Spiegel‘ aber habe sich „zweifelsfrei“ im Firmennamen getäuscht. Der Störfall sei 1988 im einem Nachbarwerk des selben Orts aufgetreten, das unter anderem Pflanzenschutzmittel herstelle.
Eine „gigantische Flußverseuchgung mit ökologischen Auswirkungen bis zur Mündung“ konnte nach Darstellung des 'Spiegel‘ nur durch Notmaßnahmen verhindert werden. Betriebsmannschaften hätten das werkseigene Kanalsystem und die Auffangbecken verschlossen. Später seien die zu einer festen Masse erstarrten Chemikalien „bergmännisch“ aus den Rohren geborgen worden. Nach einem ähnlichen Brandunfall bei dem Basler Chemie-Muli Sandoz war 1986 der Rhein großräumig verseucht worden.
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