: D O K U M E N T A T I O N DDR reagiert auf Kohl
■ Wortlaut der ADN–Meldung zu Kanzler Kohls KZ–Wort
„Auf Anfragen von Korrespondenten an das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR, ob die gestrigen Ausführungen Kohls in der Dortmunder Westfalenhalle zutreffen, wonach die DDR über 2.000 unserer Landsleute als politische Gefangene in Gefängnissen und Konzentrationslagern hält, wird von zuständiger Seite erklärt, daß 1. sich aus politischen Gründen kein Bürger der BRD in der DDR in Haft befindet; 2. DDR–Bürger, soweit sie aus irgend einem Grunde straffällig wurden, keine Landsleute von Kohl sind; 3. daß es in der DDR keine Konzentrationslager gibt, in denen man politische Gefangene festhalten kann; 4. in den Gefängnissen der DDR sich keine politischen Gefangenen befinden, mit Ausnahme von Personen, die wegen Kriegs– und Nazi–Verbrechen, Ermordung von jüdischen Bürgern, Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt sind; 5. Bürger der BRD, die wegen Spionage zu Gunsten bundesdeutscher Geheimdieste verurteilt wurden, werden in der DDR wie in anderen zivilisierten Staaten, nicht als politische Gefangene geführt, sondern als kriminelle Verbrecher.“
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