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Archiv-Artikel

Commerzbank verstaatlichen

betr.: „Commerzbanker: Deutsche Banken in Gefahr“, Bankchef Müller im taz-Interview vom 10. 9. 04

Natürlich, es sind wieder einmal die bösen Sparkassen an allem schuld. Welch herrliche Gewinne könnte Herr Müller scheffeln, wenn es nicht diese lästige Konkurrenz gäbe.

Leider übersieht der Commerzbank-Chef einige wichtige Dinge. Das Gebührenniveau im deutschen Bankensektor liegt im internationalen Vergleich sehr tief, was ausschließlich auf die starke Konkurrenz der Sparkassen und Volksbanken zurückzuführen ist. Eine Privatisierung der Sparkassen wird die Schließung einer großen Zahl von Filialen, einschließlich der Vernichtung tausender Arbeitsplätze, zur Folge haben. Gemäß seiner Ideologie, dass die Profite der Konzerne über allen anderen Dingen stehen und Gewinne zu privatisieren und Kosten auf die Allgemeinheit abzuschieben sind, hätte Herr Müller damit keine Probleme. Seine Hintergedanken sind nur allzu durchsichtig: Der Aufkauf von Sparkassen bedeutet Machtzuwachs und Erhöhung seines mageren Gehalts, die Übernahme der Commerzbank durch eine ausländische Großbank könnte seine Entlassung bedeuten.

Mein Gegenvorschlag: Durch eine Verstaatlichung der Commerzbank wäre das Problem der feindlichen Übernahme gelöst.

MARKUS KNORR, Wenden