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Christopher- Street-Day-betr.: Kommentar "Schwule Spießer", taz vom 27.6.88

betr.: Kommentar „Schwule Spießer“, taz vom 27.6.88

(...) Das Recht, sich frei zu assoziieren, muß auch für Schwule heute oftmals als demokratisches Grundrecht erkämpft werden. Ob es sich dabei um schwule Gesangs- oder Sportvereine handelt, spielt dabei keine Rolle.

Solange eine Hetero-Zwangsmoral uns dieses Recht streitig machen will, ist jede Initiative für dieses Recht ein Teil der emanzipatorischen Bewegung der Schwulen, von der sich einige schwule taz-Schreiberlinge leider immer weiter entfernen.

Den Kampf von Lesben und Schwulen um bürgerliche Rechte als spießig einzustufen, zeigt die Borniertheit und Engstirnigkeit einer pseudo-intellektuellen Mentalität gegenüber sozialen Bewegungen. Die ist angewiesen auf praktische Solidarität und natürlich auch kritischen Gemeinschaftsgeist, kann aber gerne auf hämische Sticheleien verzichten, zumal diese noch den Anschein haben, sich bei linken Heteros anzubiedern.

Bernd Stürzenberger, Berlin 12

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