piwik no script img

Chef des Friedrichstadtpalastes kämpft für sein Haus

Berlin. Der Chef des Ostberliner Friedrichstadtpalastes, Reinhold Stövesand, kämpft weiter für sein Haus. Er hoffe, daß Europas größtes Revuetheater auch weiterhin kommunal verwaltet wird und wie bisher Finanzspritzen von der Stadtverwaltung erhält, sagte er am Samstag abend in einer Talk-Show im Friedrichstadtpalast.

Stövesand ist durch die gegenwärtige finanzielle Situation und Forderungen des Magistrats veranlaßt, die Hälfte der 800 Künstler und anderen Mitarbeiter zu entlassen. „Das ist nicht möglich“, meinte der Intendant in der stark emotional geprägten Debatte.

Er will mindestens 450 Mitarbeiter weiterbeschäftigen, um die Qualität des Revuetheaters zu sichern und weil er die hohen Erwartungen des Publikums nicht enttäuschen wolle. „Wir werden versuchen, ein volkstümliches Haus zu bleiben“, erklärte er mit Blick auf die Erhöhung der Eintrittspreise. Sie werden sich künftig zwischen zehn und fünfzig D-Mark bewegen, früher, vor Wende und Währungsumstellung, waren es fünf bis fünfzehn Mark.

Reinhold Stövesand widersprach vehement dem Westberliner Nachtklubbesitzer Rolf Eden, der meinte, das Haus müsse künftig privat geführt werden. Eden riet Palastdirektor Stövesand, Wege zur Eigenfinanzierung zu suchen. Möglich sei beispielsweise ein hauseigenes Spielcasino.

dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen