CAPITAIN PETZEL : Laura Owens’ malerisches Spiel mit der Wahrnehmung
Es ist ein Spiel: Zunächst gilt es, den Zusammenhang zwischen den frei im Raum hintereinander gestaffelten Leinwänden zu finden, ein Zusammenhang, der über die Typografie besteht. Dann, den Punkt zu finden, von dem aus sich die Schriftfragmente der einzelnen Leinwände zu einem Text zusammenfügen. „There was a cat and an alien. They went to antarctica“, fängt die kleine Geschichte verheißungsvoll an, um dann doch erschreckend dystopisch zu enden. Was hat diese vermeintlich traurige Geschichte mit den abstrakten Formen auf der rauen Oberfläche der braunen Rückseite der Leinwände zu tun, den knallig roten, blauen und grünen Farbflächen, die so leckere Begriffe wie cinnamon bun oder licor ice ergänzen? Laura Owens, die in Los Angeles lebt, ist für ihre eklektizistischen Anleihen bekannt – ob sie von der Color Field Malerei, der Op Art oder den Mustern und Ornamenten von Textilien stammen. In ihrer Ausstellung bei Capitain Petzel lassen sich einzelne Pinselstriche auf den eleganten grafischen Oberflächen als die Verheißung der hinreißenden Malerei deuten, die im Untergeschoss in einem Stillleben wahr wird. WBG
■ Bis 27. 6., Di–Sa, 11–18, Karl-Marx-Str. 45