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Bush dankt Syrien und Iran für Geiselbefreiung

■ Iran und Syrien sehen sich indessen nicht angemessen belohnt

Berlin/Damaskus (taz/afp) - Der 57jährige Amerikaner Frank Reed wurde nach mehr als dreieinhalb Jahren Geiselhaft an Agenten des syrischen Geheimdienstes übergeben und nach Damaskus gebracht. Dem syrischen Fernsehen gelang eine Life -Übertragung der nächtlichen Szene und wenig später flackerten die Satellitenbilder in US-amerikanische Haushalte.

Reed war am 9. September 1986 in Beirut verschleppt worden. US-Präsident George Bush dankte Syrien und Iran für deren Hilfe bei seiner Freilassung. Der syrische Außenminister Faruk al-Schareh sagte, sein Land erwarte nun von den USA eine Geste des guten Willens. Er erinnerte, daß Damaskus mit Teheran für die Befreiung der westlichen Geiseln eingetreten sei. Der Iran „wird seine Vermittlungstätigkeit in der Geiselkrise nicht mehr fortsetzen, ohne angemessene Antwort des Westens“, erklärte am Dienstag die regierungsnahe iranische Tageszeitung 'Tehran Times‘. Die 'Tehran Times‘, Sprachrohr des iranischen Präsidenten Ali Akbar Haschemi Rafsandschani, kritisierte scharf die „sehr unerwartete“ Reaktion Washingtons auf die Freilassung von Robert Polhill in der vergangenen Woche. In einer „entsetzlichen Anwandlung“ habe der Kongreß in Washington einen Antrag angenommen, der Jerusalem als die Hauptstadt Israels anerkenne.

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